Gesprächssituation: Zwei Männer mit einer dritten Person.

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Deradikalisieren: Was ist das?

Unter Deradikalisierung versteht man die Abkehr von extremistischen Handlungen und Weltbildern. Dabei handelt es sich um ein Konzept, in dem konkrete Maßnahmen entwickelt, erprobt und angewandt werden. Ein wichtiger Schritt für Radikalisierte ist es, sich zunächst von Gewalt abzuwenden – und anschließend von extremistischen und menschenverachtenden Ideologien.

Deradikalisierung ist angezeigt, wenn eine Person in ihrer Radikalisierung fortgeschritten ist. Dabei ist es wichtig, direkt mit den Betroffenen zu reden und sie zu motivieren, damit sie ihr Verhalten und ihre Einstellungen verändern können. Neben der direkten Arbeit mit Radikalisierten ist auch die Beratung ihres Umfeldes, z. B. der Erziehungsberechtigten wichtig.
Nach der erfolgreichen Identifizierung von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die sich in einem Radikalisierungsprozess befinden, müssen möglichst passgenaue Maßnahmen folgen.

Lesen Sie mehr im Fallbeispiel: Mehmet – ein Syrienrückkehrer sucht eine zweite Chance (PDF)

Die Ziele:

  1. Radikalisierte Personen dabei unterstützen, einen gewalt- und straffreien Weg zu finden (Disengagement)
  2. Diese Personen aus dem extremistischen Umfeld herauslösen
  3. Letztendlich eine vollständige Abwendung von extremistischen Ideologien erreichen

Die Beratungsstelle Bayern baut zunächst eine Arbeitsbeziehung zu den jungen Menschen auf, um dann den Ablösungsprozess von extremistischen Gruppierungen und Ideologien zu unterstützen. Damit werden Deradikalisierungsprozesse ermöglicht.

Zu den Angeboten gehören:

  • Beratung für Angehörige
  • Beratung, Begleitung und Training für gefährdete junge Menschen, bevor sie straffällig werden
  • Schlichtende Maßnahmen in Fällen einer beginnenden Radikalisierung (intervenierende Maßnahmen)
  • Ausstiegsbegleitung: Beratung und Dialog mit Radikalisierten, Ausreisewilligen und Rückkehrern (z. B. aus Syrien)

 

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