Sachstandsbericht 2022

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Das Netzwerk

Die Radikalisierung junger Menschen durch salafistische Einflüsse ist besorgniserregend. Deshalb müssen diese Prozesse verhindert werden – vor allem auch vorbeugend. Jeglicher Form von Radikalisierung durch den Einfluss der salafistischen Ideologie muss der Nährboden entzogen werden. Hier sind Staat und Gesellschaft gemeinsam gefordert. Deshalb verfolgt Bayern einen umfassenden gesellschaftlichen und übergreifenden Ansatz. Das „Bayerische Netzwerk für Prävention und Deradikalisierung gegen Salafismus“ bietet neben Vorträgen, Workshops und Veranstaltungen auch konkrete Unterstützung für Betroffene und Angehörige an.


Bayerisches Netzwerk

Um jegliche Form der Radikalisierung durch die islamistische Ideologie des Salafismus zu verhindern, sind Staat und Gesellschaft gemeinsam gefordert. Neben staatlichen Maßnahmen wie Vereinsverbote und strafrechtliche Ermittlungsverfahren, müssen verstärkt auch vorbeugende (präventive) Maßnahmen genutzt werden, um den Salafismus zu bekämpfen. In Bayern arbeiten deshalb seit Sommer 2015 das Innen-, Justiz-, Kultus- und Sozialministerium im „Bayerischen Netzwerk für Prävention und Deradikalisierung gegen Salafismus“ zusammen. Auch zwei zivilgesellschaftliche Träger – die Vereine ufuq.de und Violence Prevention Network (VPN) – sind feste Partner des Netzwerks.

Erfahren Sie mehr:

In der Broschüre: Das Bayerische Netzwerk für Prävention und Deradikalisierung stellt sich vor (PDF) erfahren Sie mehr zum Konzept und erhalten Informationen über die mitwirkenden Partner. Im aktuellen Sachstandsbericht 2022 (PDF) finden Sie darüber hinaus eine Übersicht der Maßnahmen und Projekte des Netzwerks. Auch unser Video zeigt, welche Rolle Prävention und Deradikalisierung spielen und was das Netzwerk leistet.

Screenshot aus dem Video „Antworten auf Salafismus
Das Bayerische Netzwerk für Prävention und Deradikalisierung stellt sich vor: Hier geht‘s zum Video >>

 


Das Konzept

Das Netzwerk verbindet bestehende Präventionsmaßnahmen in den verschiedenen Ressorts miteinander, stimmt sie aufeinander ab und baut sie aus.
Das bayerische Beratungsangebot gegen Salafismus besteht aus zwei Säulen: Prävention und Deradikalisierung.

Säule 1: Prävention
  • Prävention setzt an, bevor eine Radikalisierung erkennbar ist.
  • Sie richtet sich an alle gesellschaftlichen Gruppen.
  • Hier greifen Maßnahmen der allgemeinen und spezifischen Prävention.

Prävention

Allgemeine Prävention
  • Toleranz und Demokratiefähigkeit werden möglichst flächendeckend gestärkt.
  • Werte wie gegenseitiger Respekt und Akzeptanz anderer Meinungen werden vermittelt (Werteerziehung).
  • Maßnahmen zur Sensibilisierung.
  • Vernetzung relevanter Akteure vor Ort, z. B. in Form von kommunalen Netzwerken.
Spezifische Prävention
  • Relevante Berufsgruppen werden fachlich geschult, um Radikalisierungsprozesse möglichst früh zu erkennen und entsprechend handeln zu können. Dazu zählen: Lehrkräfte, Ausbildungsträger, soziale Akteure und Akteurinnen der Kinder- und Jugendhilfe, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bereich der Flüchtlingsarbeit sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Justiz und Polizei.
  • Diese Weiterbildung erfolgt im Rahmen von Beratungsgesprächen, Vorträgen und Schulungen.
Säule 2: Deradikalisierung

Zivilgesellschaftliche Träger in Bayern

Oft wollen Betroffene sich mit Fragen und Ängsten nicht direkt an die Sicherheitsbehörden wenden. Um ihnen diese Hemmschwelle zu nehmen, kooperiert das Netzwerk mit zwei zivilgesellschaftlichen Trägern. Beide verfügen über jahrelange Erfahrung und ein fundiertes Wissen in der Prävention bzw. Deradikalisierung gegen Salafismus.

Ziele des Netzwerks:

  • Aufklärung und Sensibilisierung
  • Qualifizierung von Fachkräften
  • Möglichst flächendeckende Präventions- und Deradikalisierungsangebote
  • Zusammenarbeit von Staat und Zivilgesellschaft
  • Vernetzung verschiedenster Akteure vor Ort (kommunale Vernetzung)

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